Milch + Butter
• Kennst du mich nicht mehr, fragt die Butter?
• Woher sollte ich dich kennen, antwortet die Milch?
• Na ja, wir stammen von der gleichen Kuh!
• Ach ja, genau, sagt die Milch. Bist du aber dick geworden!
• Danke für das Kompliment, sagt die Butter.
• War nicht so gemeint. Aber schau mich an, ich bin noch immer flüssig.
• Du warst schon immer eine Sportlerin, sagt die Butter, ich habe es lieber gemütlich.
• Nein jetzt mal im Ernst, was ist mit dir geschehen, fragt die Milch?
• Dass du so flüssig bist, hast du mir zu verdanken.
• Und warum?
• Weil man uns getrennt hat, erinnerst du dich, sagt die Butter. Du bist teilentrahmt, also entfettet, und aus dem Rest, also dem Rahm, hat man mich gemacht: die fette Butter.
• Und wie wird Rahm zu Butter?
• Man hat mich in eine Zentrifuge gesteckt und gerüttelt und geschüttelt. Und so habe ich fast all mein Wasser verloren und nur das Milchfett ist geblieben.
Butterungsmaschine Rahm mit Zentrifuge von der Milch getrennt
• Aber du bist so gelb, verzeih die Frage, sagt die Milch zur Butter, bist du irgendwie krank? Hast du Gelbfieber?
• Nein, das kommt davon, dass in der Zentrifuge meine Fettkügelchen geplatzt sind.
• Und warum ist das Fett gelb, fragt die Milch?
• Weil unsere Mutter, die Kuh, Gras gefressen hat.
• Aber Gras ist doch grün.
• Das Gras schon, aber nicht das Fett im Gras, das Pflanzenfett.
• Also, ich ziehe meine Farbe vor, sagt die Milch.
• Ich finde, Weiss sieht ungesund aus, sagt die Butter, ungesund wie die Margarine.
Milchfettkügelchen Fertige Butter
• Und wozu ist das Gelb dann gut.
• Es macht die Spitzbuben gut.
• Was für Buben?
• Die Spitzbuben: Das sind Guetzli.
• Was sind denn Guetzli, fragt die Milch.
• Chrömli, Leckerli, Kekse, Feingebäck. Mit Butter backt man die feinsten Sachen.
• Das glaube ich gern, sagt die Milch, aber mich trinken sogar die Sportler. Ich bin gut für die Knochen, sagt man.
• Und ich bin gut für das Gewicht, mit mir kann man zunehmen. Übrigens, mit mir macht man auch Buttergipfeli.
• Ja, die kenne ich. Buttergipfeli sind der Gipfel! Die tunken die Menschen in die Milch und die Hälfte löst sich auf. Und die liegt mir dann auf dem Magen, sagt die Milch.